Hank Jones Trio
Die Jazzwoche begann gleich mit einem Highlight in der 20jährigen Jazzclubgeschichte: Hank Jones Trio - live in der Brentanoscheune.
Von
Joachim Atzbach
Hank Jones kann musikalisch Stimmungen umreißen, so präzise, dass man meint, sie könnten nur so und nur hier stattfinden, wie an diesem Sommerabend in der Brentanoscheune. Besonders im zweiten Teil des Konzertes gelang seinem eleganten Pianospiel im intensiven Zusammenwirken mit Bassist George Mraz und Drummer Willy Jones III, zwischen Innigkeit und Tempo gespickter Offenheit, faszinierende Strukturen zu erzeugen, die vom Publikum immer und immer wieder mit begeistertem Applaus bedacht wurden.
Henry "Hank" Jones wurde am 31. Juli 1918 in Pontiac, Michigan geboren. Er ist der älteste von drei berühmten Brüdern - Thad und Elvin sind die anderen beiden, allesamt begnadete Jazz-Musiker. Hank, eigentlich der unbekannteste der drei, hat mit praktisch jedem Musiker von Rang und Namen gespielt, von Louis Armstrong bis Charlie Parker. Zwischen 1948 und 1953 begleitete er Ella Fitzgerald und unternahm Tourneen mit "Jazz at the Philharmonic". Zwischen 1956 und 1958 spielte er mit Benny Goodman. Hank Jones spielte auch unzählige Schallplatten ein, als Begleitmusiker und als Leader. Er ist immer noch einer der gesuchtesten Pianisten in Plattenstudios, TV-Shows und bei Jazzfestivals.
Seit vor drei Jahren Hans-Otto Jung, Vater des Jazzclub-Präsidenten Eduard Jung, auf einem Konzert in Hanau, den "elder Statesman" des Jazz kennen gelernt hatte, stand dessen Name ganz oben auf der Liste der Wunschmusiker zur Jazzwoche. Was immer wieder am übervollen Terminkalender der Jazz-Legende gescheitert war, machte jetzt nach einer Italien-Tournee die Anreise des "Hank-Jones Trios" zum Rotterdamer North Sea Jazz Festival möglich.
Den Tag vor ihrem Auftritt in der Brentanoscheune hatten die Musiker im Rüdesheimer Weingut der Familie Jung verbracht, wo dem 85-jährigen Hans-Otto Jung die Ehre zuteil wurde, mit Hank Jones Aufnahmen für das Hörprogramm des Hessischen Rundfunks machen zu dürfen.
Nach dem zweistündigen Konzert in der Brentanoscheune, hatte einer der Zuhörer, Udo Grotzke, "einen phantastischen Virtuosen" erlebt. Den Wiesbadener Jazz-Liebhaber und "heute im Gegensatz zu Hank Jones schon im Ruhestand" hat dessen Musik von Jugend an begleitet. "Diese Energie im hohen Alter kann man sich nur wünschen", war Jan Luley beeindruckt. Dem Pianisten der "Barrellhouse Jazzband", der extra aus Biedenkopf angereist war, hatte besonders das Zusammenspiel des Trios gefallen, explizit eine Schlagzeugbegleitung, wie "noch selten erlebt". "Wunderbar gefallen", hatte es auch einem weiteren Mann vom Fach. Wolfram Knauer, Musikwissenschaftler und Direktor des Darmstädter Jazzinstituts: "Es gibt wenige Musiker dieses Kalibers. Hank Jones ist der eigentliche Erfinder der ganzen, vielfach nachgespielten Klischees. Diesen Künstler muss man einfach erlebt haben."
LES HARICOTS ROUGES
„Jazzen wie Gott in Frankreich“
Melodien aus New Orleans, Rhythmen aus der Karibik und ein Hauch Pariser Revue, das sind die „Roten Bohnen“, Frankreichs populärste Jazzband. Ihre brilliante musikalische Mischung verpakken sie mit kabarettistischen Gags in einer charmant spaßigen Show.
MANFRED HÄDER BLUESBÄND feat. JESSICA BORN (voc)
„Exbluesiv - 100% händmäde“
Manfred Häder ist einer der herausragenden Gitarristen der deutschen Bluesszene. Sein magischer Gitarrenton voller Tiefe, Intensität und Leidenschaft hat sofortigen Wiedererkennungswert. Er war Gründer der Frankfurt City Bluesband, begleitete viele Bluesstars wie Alexis Corner oder Katie Webster und spielte auf vielen wichtigen Bluesfestivals.
Mit seiner Band, neuerdings durch Thomas Karb an der Hammondorgel verstärkt, präsentiert er die expressive Bluessängerin Jessica Born.